Abschlussfeier der Kaufmännischen Berufsschule am 21.06.2012

22. Juni 2012

Freudige Gesichter gab es gestern bei der Abschlussfeier der Kaufmännischen Berufsschule am Berufsschulzentrum Bad Saulgau. Zum einen, weil der Prüfungsstress rechtzeitig zum Sommerbeginn überwunden ist. Aber auch deshalb, weil die 111 Schülerinnen und Schüler des berufsbegleitenden und in fünf Ausbildungssparten gegliederten Schulzweigs mit tollen Leistungen die Schule verlassen werden.

Rund 40% der Jugendlichen haben Preise und Belobigungen erhalten. „Das kann kein Zufall sein“, sagte Fachbereichsleiter Helmut Waldenmaier. Vielmehr deute dieses tolle Ergebnis auf eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen hin. „Und es spiegelt auch euren Ehrgeiz und eure hohe Lernbereitschaft wider“. Die duale Ausbildung bezeichnete er als einen „Garant für die Arbeitsmarktfähigkeit“. Mit 36 % sind die Einzelhandelskaufleute am stärksten vertreten. Ein „Sorgenkind“ sei der Ausbildungsgang zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Wenn die Anmeldezahlen weiter zurück gingen, wäre der Wegfall nicht auszuschließen. „Das wäre ein Nachteil für die ganze Region“, so Helmut Waldenmaier. Rund 50 Industrie- und Großhandelskaufleute hätten zudem das Angebot genutzt, parallel das KMK-Fremdsprachenzertifikat zu erwerben.

Nach der Begrüßung der Gäste, darunter Vertreter der Stadtverwaltung, des Landkreises, der IHK, der Ausbildungsbetriebe, Elternvertreter und Fördervereinsmitglieder hob Schulleiterin Elisabeth Croisier besonders hervor, dass die Arbeitsmarktchancen für die Jugendlichen momentan „nicht besser sein könnten“.

Danach erinnerte sich Festredner Matthias Knoll, Geschäftsführer der Knoll Maschinenbau GmbH, als einer der ersten Absolventen am Wirtschaftsgymnasium Bad Saulgau gerne an seine eigene Schulzeit zurück, bevor er die „neue Welt“ mit all ihren Umbrüchen und Krisensituationen in den Fokus nahm. Auch wenn so manche Familienunternehmen in der Vergangenheit in die Schlagzeilen gekommen wären, würde in diesen Betrieben mit finanziellen Ressourcen in der Regel sehr sorgfältig umgegangen. Nicht die Gewinnmaximierung stehe dabei im Vordergrund – wie etwa beim Shareholder-Value-Prinzip – sondern die Unternehmenssicherung. Als Unternehmer sei gesunder Menschenverstand gefragt. Etwa wenn es um die Frage des Outsourcing geht. Oder um das Thema Finanzierung. Dass diese möglichst aus Eigenmitteln getätigt werden sollte, sei ihm von seinem Vater stets vorgelebt worden. „Wir sind 100 % bankenunabhängig und verfügen über 85 % Eigenkapital“, sagte Matthias Knoll stolz und thematisierte anschließend die Eurokrise. „Da ist Deutschland mit Schuld, weil die Maastricht-Linien nicht eingehalten wurden“, so der 54-Jährige, „auch sind wir so unglaublich produktiv, dass wir damit andere an die Wand gedrückt haben“. Ein weiteres Geheimnis des konstanten Erfolgs des Unternehmens mit seinen rund 700 Mitarbeitern – darunter 89 Auszubildende – liege auch darin begründet, dass er mit seinem Bruder Jürgen, zuständig für die technische Geschäftsführung, grundsätzlich „an einem Strang ziehe“.

Bericht aus der Schwäbischen Zeitung vom 22.06.2012
Autor Metzler-Mikuteit

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22. Juni 2012

KBS