Die Lernortkooperation der Helene-Weber-Schule bleibt ein Erfolgsmodell
Kaufmännische Berufsschule zu Gast bei der Fa. Stadler Anlagenbau GmbH in Altshausen
Zu Beginn des Schuljahres treffen sich traditionell die Ausbilder*innen mit den Lehrer*innen, die die kaufmännischen Auszubildenden, egal ob in der Industrie, im Großhandel oder im Büromanagement betreuen. In diesem Jahr war die Fa. Stadler Anlagenbau GmbH Gastgeberin und beeindruckte durch eine Betriebsbesichtigung, in der die Produktion diverser Sortieraggregate für komplette Recyclinganlagen für die Entsorgungsindustrie live begutachtet werden konnte. Die Ausbilderin Franziska Patten vermittelte sehr überzeugend die gelebte Unternehmensphilosophie des Familienunternehmens, welches bereits in 8. Generation geführt wird.
Diesem Höhepunkt vorausgehend informierte die Bereichsleiterin Sabrina Appeltauer über allgemeine Themen wie die Entwicklung der Schülerzahlen, anstehende Termine, Personalia, den Technikunterricht sowie über die Neuordnung des Ausbildungsberufs der Industriekaufleute. Zu Gast war Clemens Besenfelder von der IHK-Bodensee-Oberschwaben, der als Experte zu einem wichtigen Thema referierte, dem Berufsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetz.
Der Themenbereich von Clemens Besenfelder beinhaltete Aspekte wie die Ausbildungsvertragszahlen IHK Bodensee-Oberschwaben, den elektronischen Ausbildungsvertrag und Empfangsnachweis, das mobile Ausbilden, die Freistellung und Anrechnung (Berufsschule u. Prüfungen), das digitale Ausbildungszeugnis, der Ausbildungsnachweis bzw. das Berichtsheft sowie das wichtige Validierungsverfahren von beruflichen Kompetenzen. Zudem informierte er über die personellen Zuständigkeiten im Geschäftsbereich Ausbildung der IHK.
Das standardisierte Validierungsverfahren bietet ab dem 1. Januar 2025 die Möglichkeit, informell erworbene Kompetenzen von Berufsexpert*innen erfassen, bewerten und zertifizieren zu lassen. Dabei werden die Feststellung und Bescheinigung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufs eine neue Aufgabe der IHKs.
Bei der von Sabrina Appeltauer erläuterten Neuordnung der auszubildenden Industriekaufleute wurde der schon aus anderen kaufmännischen Ausbildungsberufen bekannte Lernfeldansatz wiederholt, der Spannungsbogen bewegt sich zwischen Handlungs- und Lernfeldern sowie Lernsituationen. Der Fokus des neuen Bildungsplanes liegt auf den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Hierbei werden Elemente des Projektmanagements aufgegriffen. Auffällig in der neuen Stundentafel ist, dass die alten Kompetenzbereiche zusammengefasst werden in die Berufsfachliche Kompetenz sowie die Projektkompetenz. In der LOK wurde erläutert, welche Auswirkungen dies auf die (gestreckten) Abschlussprüfungen hat.
Nach diesen beiden zentralen Aspekten hielt Sabrina Appeltauer sowohl Rück- als auch Ausblick auf die Prüfungen in der KBS. Nicht nur die LOK ist ein Erfolgsmodell der Helene-Weber-Schule, auch das Erasmus+ Programm ist definitiv eins. Hierzu wurde informiert, dass nach 68 Entsendungen 2024 im Jahr 2025 88 Auslandsaufenthalte in Planung sind. Erfreulich ist darüber hinaus auch, dass der Kontakt zu einer spanischen Schule zur Praktikumsvermittlung der KBS und der Pflege konkretisiert und intensiviert werden konnte. Zudem bietet das durch die Europäische Union kofinanzierte Erasmus+ Programm 2025 vier Ausbilder*innen die Möglichkeit die Auszubildenden in Valencia zu besuchen.
Diese Aktivität unterstreicht die produktive und stets konstruktive Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Schule im dualen Ausbildungssystem, wie sie seit über 15 Jahren durch die Lernortkooperation an der Helene-Weber-Schule gelebt und weiter zielstrebig fortgeführt wird.
BAR
5. November 2024