Neuer Lehrberuf: Kaufmann/-frau für Büromanagement

22. Januar 2015

Für eine Geschäftsreise muss ein Hotel in New York reserviert werden. Gleichzeitig erkundigt sich ein Kunde per Mail zu den Rahmendaten eines Vertrags und die Abteilungsleiter-Konferenz am Nachmittag muss auch noch vorbereitet werden.

 

Zum Glück gibt es für solche Aufgaben ausgewiesene Spezialisten, nämlich

 

Kaufmänner und Kauffrauen für Büromanagement.

Diesen neuen Lehrberuf gibt es erst seit dem Ausbildungsjahr 2014 und ist Nachfolger der altgedienten Berufe „Kaufmann/-frau für Bürokommunikation“, „Bürokaufmann/-frau“ und „Fachangestellte/r für Bürokommunikation“. Mit dieser Neuordnung wurden nicht nur Berufe, die sich weitgehend gleichen zusammengelegt, sondern auch in den Inhalten aktualisiert und mit der Einführung den Wahlqualifikationen eine breite Möglichkeit des beruflichen Zugangs geschaffen.

 

Der Beruf ist mit rund 90 000 Ausbildungsverträgen Deutschlands größter Ausbildungsberuf. Kaufleute für Büromanagement arbeiten nicht nur in der Verwaltung von Unternehmen aller Wirtschaftszweige, vom Handwerksbetrieb, Handel über Dienstleister bis zu Industriebetrieben, sondern auch in Bereichen der öffentlichen Verwaltung. Die künftigen Kaufleute für Büromanagement sollen, an den Anforderungen in der modernen Bürowelt orientiert, eine qualifizierte, an Geschäfts- und Verwaltungsprozessen ausgerichtete kaufmännische Berufstätigkeit ausüben können. Dazu gehört das Planen, Durchführen und Kontrollieren auf dem Niveau einer integrierten, selbständigen Sachbearbeitung. Also weit weg von dem, den bisherigen Berufen anhaftenden und schon lange nicht mehr gerechtfertigten Image der Stenokontoristin, oft auch abfällig „Tippse“ genannt. Hinzu kommt die Fähigkeit, im Team qualifiziert an Projekten mitzuarbeiten und dazu die Kommunikations- und Organisationstechniken ebenso zu beherrschen, wie Englisch. An diesen Anforderungen orientiert sich die neue Ausbildungsordnung.

Während der 3jährigen Ausbildungszeit lernen die Auszubildenden, wie Katrin Igel bei der Unternehmensberatung Härle & Kollegen in Bad Saulgau und ihr Kollege Christoph Heinzelmann in der elterlichen Autovermietung in Herbertingen und an der begleitenden Berufsschule die Kernkompetenzen wie beispielsweise der Arbeitsorganisation, der Information und Kommunikation und vor allem die Büro- und Geschäftsprozesse kennen.

 

Neu ist, dass die Auszubildenden in Abstimmung mit ihrem Ausbildungsbetrieb zwei fünfmonatige Wahlqualifikationen auswählen, die sich an ihrer Interessenslage als auch an den Gegebenheiten des Ausbildungsbetriebes orientieren.

 

„Mir macht mein Beruf Spaß!“

       Katrin Igel am Arbeitsplatz ihres Ausbildungbetriebes,

       der  Unternehmensberatung Härle & Kollegen Bad Saulgau

    (Foto: Kienzler)

Dies können beispielsweise sein:

  • Einkauf und Logistik,
  • Personalwirtschaft,
  • Marketing und Vertrieb,
  • Assistenz und Sekretariat oder
  • Öffentliche Verwaltung und Finanzwirtschaft.

 

   

     Kaufmann/-frau für  Büromanagement

     Ausbildungsdauer: 3 Jahre

 

     Schulische Voraussetzung:

     guter Hauptschulabschluss,  Mittlere Reife, 

     Fachhochschulreife, Abitur.

Der schulische Rahmenlehrplan orientiert sich an den Inhalten und methodisch an der Vermittlung der notwendigen Kompetenzen des handlungs- und prozessorientierten Denken und Handelns. „Das Ziel ist, die Auszubildenden für eine eigenständige und selbstverantwortliche Sachbearbeitertätigkeit, gepaart mit der dazu notwenigen Sozial- und Methodenkompetenz zu qualifizieren“ so, der an der kaufmännischen- und sozialpflegerischen Helene-Weber-Schule zuständige Bereichsleiter Oberstudienrat Helmut Waldenmaier.

 

Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss bietet danach viele beruflichen Perspektiven sowohl in der Tätigkeit als auch in der Weiterbildung. So stehen die Wege für die Fachqualifizierung beispielsweise als Fachwirte der verschiedenen Disziplinen als auch ein weitergehendes Studium offen.

 

Quelle: Schwäbische Zeitung Bad Saulgau (Kienzler)

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22. Januar 2015

KBS