Trau dich stark zu sein!

12. März 2014

Eine Aktion der KSP Bad Saulgau und der Polizei Sigmaringen verleiht den Schülerinnen und Schülern Selbstbewusstsein und mentale Stärke

 

Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Liebe und Sexualität“ behandelte die zweijährige Berufsfachschule für Pflege und Hauswirtschaft in ihrem Religionsunterricht mit ihrer Lehrerin Frau Bianca Rauschenberger-Großmann die Thematik von Gewalt in Familien. Im Besonderen wurde hier das Augenmerk auf sexuelle Übergriffe, deren Ursachen und Auswirkungen gelegt.

 

Um sich ein besseres Bild der kriminologischen Lage im Kreis Sigmaringen machen zu können, luden die Religionsklassen beider Jahrgänge Herrn Martin Klawitter von der Polizei Sigmaringen zu sich in den Unterricht ein.

 

Gemeinsam mit Herrn Klawitter und zwei weiteren Kolleginnen von den Polizeistationen Singen und Konstanz erlebten die beiden Klassen einen unvergessenen Unterricht.

 

Zu Beginn zeigte ein Diagramm auf, dass lediglich 0,8 % der Gesamtstraftaten Sexualdelikte darstellen. Für den Kreis Sigmaringen sind dies umgerechnet pro Jahr ca. zehn Fälle.

 

Mit der Frage nach der Ursache von Sexualstraftaten verwickelte Herr Martin Klawitter die Klasse  in eine lebhafte Diskussion. Während die Klasse sich in ihrer Meinung zur Ursächlichkeit von Sexualdelikten uneins war, stellte Herr Klawitter klar, dass es sich bei Sexualdelikten, egal welchen Schweregrades, immer um Machtdelikte handelt. Dies bedeutet, dass es in erster Linie darum geht, das jeweilige Opfer zu dominieren, zu kontrollieren und zu demütigen. Auch das Besitzdenken, der vornehmlich männlichen Täter, spielt eine wichtige Rolle, wenn es zu einer sexuellen Strafhandlung kommt. Deutlich wurde der Klasse vor Augen geführt, dass es den typischen Vergewaltiger oder die typische Ursache nicht gibt. Klar wurde anhand der Ausführungen der Polizei jedoch auch, dass es einen klassischen Tatort zu geben scheint. Überdurchschnittlich häufig finden in diesem Zusammenhang sexuelle Übergriffe in Wohnungen statt, welche dem engeren Verwandten- oder Bekanntenkreis des Opfers zuzuschreiben sind.

 

Wie kann man sich nun jedoch wehren, wenn man Opfer eines sexuellen Übergriffes wird?

  • Klare kurze Sätze, eine eindeutige Körpersprache und genügend räumlicher Abstand zum Täter können schon eine gewisse Schutzfunktion für das Opfer darstellen, so Martin Klawitter.
  • Wichtig sei jedoch auch ein gesundes Selbstbewusstsein. Auffällig bei der Polizeiarbeit sei, dass es  einen bestimmten Typus Mensch gebe, welcher immer wieder Opfer von Verbrechen würde.
  • Vor allem für die jungen Frauen bedeutet dies, sich im Notfall zu trauen, sich kraftvoll mit Händen und Füßen zu wehren.

 

Trau dich, dich im Notfall vehement zu wehren! Trau dich, stark und mutig zu sein!


Dies sind wohl die eindrücklichsten Botschaften dieses spannenden Morgens.

Sharing is caring!

12. März 2014