Was für eine Auftaktwoche für die Abteilung ALTEN-/SOZIALPFLEGE

26. September 2016

Am Montag (12.09.2016) konnte die Fachabteilungsleiterin Frau Füssinger 36 neue Schülerinnen und Schüler willkommen heißen. Jede Menge wichtige Informationen und viele neue Eindrücke, die Mitschülerinnen, die Räumlichkeiten, die Gepflogenheiten an der Schule, all´ das und mehr musste von den NEUEN verarbeitet werden. Uff, aber alles geschafft!


ETWAS NEUES BEGINNT – so war der Dienstag überschrieben. Mit dem traditionellen Auftaktseminar für die Altenpflege- und Altenpflege-/hilfeschülerinnen und –schüler werden die NEUEN eingeladen, erst einmal inne zu halten und zu reflektieren:

  • Wo stehe ich gefühlsmäßig im Hinblick auf den Start in die neue Berufsausbildung?
  • Was hat mich bisher geprägt? Welches Symbol ist ein Teil meiner bisherigen Geschichte, meiner bisherigen Lebenslandschaft (Biografie)?
  • Was lasse ich ALTES zurück?
  • Ohne Abschied gibt es keinen Neuanfang!
    Was sind meine Motive für diesen Neuanfang?

    Ich lasse das ALTE bewusst zurück. Welche Teile nehme ich mit? Was gebe ich ab? Wo entstehen Freiräume und wie fülle ich diese?

    Was sind meine neuen Lebensinhalte, meine Lebensziele, besonders im Hinblick auf die Ausbildung im Bereich der Altenpflege?

  • Was brauche ich für diesen Neuanfang? Wie „ticke“ ich bisher, was brauche ich, um das NEUE zuzulassen?

 

 

 

Mit ganz unterschiedlichen Methoden und verschiedenen Workshops bearbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Fragen- und Aufgabenstellungen.

 

Erfüllt von den gemachten Erfahrungen und gespannt auf DAS, was noch kommt, machten sich die schon nicht mehr ganz NEUEN auf den Nachhauseweg ….

 

Kaum auszuhalten…

…war das Schauspiel, das am Mittwochabend in der Abteilung Altenpflege von Frau Ulrike Eiring, Musiktherapeutin und Buchautorin, dargeboten wurde. Sie führte mit dem Gedicht „Vergessen“ von Sylvia Jung ein in den Themenabend.

 

Demenz: „Ich vergaß, war da was?“

Provozierend ihre Frage zu Beginn. Wenn gilt, was verschiedene Philosophen formulierten und was bis heute in unserer Gesellschaft und auch in unseren Schulsystemen gilt: „Ich denke, also bin ich“, was bin ich dann, wenn ich nicht mehr denken kann, wenn ich zum Beispiel von einer dementiellen Erkrankung (Demenz wörtlich: ohne Geist) heimgesucht werde? Bin ich dann nicht mehr?


Im Jahr 2050, in also gerade mal 34 Jahren, wird es weltweit mehr Menschen über 60 Jahre als Kinder unter 15 Jahren geben („Help Age“ zum Weltaltentag am 1. Oktober 2013, erstellt von internationalen Organisationen, bildet in einem Ranking von 91 Ländern die Situation alter Menschen ab). Die Lebenserwartung nimmt stetig zu. Prof. Bayreuther, Molekularbiologe, ist nach vielen Jahren Forschung davon überzeugt, dass „die Alzheimer Krankheit zu uns Menschen gehört. Früher oder später wird jeder ein Betroffener [….]. Man muss nur alt genug werden, um zu erkranken [….]“. Vorstellungen, die sich mit dem Wort „Demenz“ verbinden, sind Verlust, Abhängigkeit, Würdelosigkeit, Alleinsein. Wie gehen wir als Gesellschaft mit diesen Menschen um, wie ergeht es jedem Einzelnen von uns, wenn wir einem dementiell erkrankten Menschen begegnen? Welche Schlüssel haben die Profis, sprich Pflege- und Betreuungskräfte, zur Verfügung, um einen bis zum Lebensende menschenwürdigen Umgang zu gewährleisten? Anhand vieler Beispiele aus ihrer ganz praktischen Arbeit, gespickt mit eindrücklichen Beispielen aus der Literatur (siehe Literaturliste) machte Frau Eiring deutlich, dass es immer darum geht, diese Menschen in ihrer Würde wahrzunehmen und sie mit allen Instrumentarien, die uns zur Verfügung stehen, angemessen zu pflegen und zu betreuen. Ein Weg hierbei ist MUSIK und Bewegung, sind SINN-volle Angebote. Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit, nach Nähe und Eingebundensein, nach Beschäftigung und Wertschätzung kann mit Angeboten aus diesen Bereichen befriedigt werden, denn das HERZ (sprich das Gefühl, die Emotion) wird nicht dement! Damit erzeugte Frau Eiring Spannung und Interesse für den nächsten Tag.


Am Donnerstag bot sie einen Fachtag, mit weiteren Informationen und ganz vielen praktischen Beispielen für die Schüler und Schülerinnen der zweiten und dritten Klasse Altenpflege und den beiden Sozialpflegeklassen, an.

   

Sie zeigte sehr plastisch die Wirkungen von MUSIK auf Körper, Geist und Seele auf, und machte die Eckpfeiler für Aktivitäten mit Elementen der Musik und Bewegung und Gesprächsführung deutlich.

 

Der Höhepunkt dieses Tages war der Besuch von insgesamt 16 Seniorinnen und Senioren aus Einrichtungen der Altenhilfe in Ostrach, Ertingen, Herbertingen und Pfullendorf. Sie wurden von den Schülerinnen und Schülern, dem Kollginnenteam und Frau Eiring sehr herzlich willkommen geheißen. Im Stuhlkreis genossen Sie eine Stunde mit Musik und Tanz im Sitzen. Im Anschluss hatte Frau Rößler-Wacker, die Frau Eiring für dieses Seminar gewinnen konnte, und die 2. Klasse der Alltagsbetreuer einen Imbiss mit Kaffee, Tee und Zopfbrot vorbereitet, der den Seniorinnen und den beiden Senioren bestens mundete.

Währenddessen reflektierte Frau Eiring zusammen mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften der Altenpflege diesen Tag. Die Abteilungsleiterin Frau Füssinger verband den Dank an Frau Eiring und alle Teilnehmenden mit dem Wunsch, dass die Eindrücke und das Erlebte noch lange nachwirken mögen ….

 

Der Freitag war ein ganz normaler Schultag!

 

Literaturliste >>> hier

A.  Steinhart-Neff,

Lehrerin der Abteilung Altenpflege

 

 

 

 

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26. September 2016