Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin … BOS 2

16. Mai 2011

Am Montag, den 9. Mai 2011 war um 09:15 Uhr Treffpunkt am Ulmer Bahnhof. Um halb acht kam der erste Anruf von Sandra mit der tollen Nachricht, dass sie schon ihren ersten Zug verpasst habe. Nach ewigem Hin und Her waren dann alle, auch Sandra, um 09:15 Uhr anwesend, doch die bereits chaotische Reise ging in die zweite Runde. Unser Zug fiel aus! Kurzzeitig war Panik in der Halle des Bahnhofs. Nachdem sich alle gegenseitig verrückt gemacht hatten, kamen die ersten klaren Gedanken wieder und es wurde am Infostand der Deutschen Bahn nachgefragt. Uns wurde ein Ersatzzug bereitgestellt und auch die Zusteiger hatten keine Probleme. So durften wir die erste Klasse der Deutschen Bahn genießen und der Reise stand nichts mehr im Wege. Kaum waren die Sitzplätze belegt, wurden die ersten Flaschen mit geistreichem Inhalt geöffnet. Während der Reise gab es verschiedene Beschäftigungs-maßnahmen wie kurze Schlafeinheiten, Pinkelpausen, Thrombosevorsorge (Spaziergänge auf dem Gang) oder Stricken. Doch die Zugfahrt war irgendwann doch zu lang … Im Hostel angekommen bewerteten wir alle die bunte Zimmer und den geringen Dusch-komfort. Kurz danach gingen wir zusammen italienisch essen. Chaos war mal wieder vorprogrammiert: Das Essen wurde mit Nummern bestellt und mit Namen geliefert. Martina war todunglücklich, weil ihr Essen, welches sie als „nicht ganz so scharf“ bestellt hatte, trotzdem zu scharf und ungenießbar war. Deshalb wurde wild getauscht und endgültig waren alle satt. (Ganz besonders Verena und Kaidy) Später, in kleineren Grüppchen unterwegs, geriet Berlin zusehens interessanter. Am Dienstag um 08:30 Uhr fand das erste verpflichtende Frühstück statt. Danach wurde nach längerer Diskussion die Reise zur Charité angetreten. Direkt im Anschluss ging es ins Stasi-Gefängnis nach Hohenschönhausen. Auf dem Weg dorthin las Kaidy die Internet-Seite vor: „Bitte nicht mit der S-Bahn zur Haltestelle Hohenschönhausen fahren, nehmen Sie den Bus“. Das Problem an der Sache war nur, wir saßen alle schon in der S-Bahn. Mit einer Verspätung von knapp 45 Minuten waren wir endlich da und bekamen noch eine Führung mit beeindruckenden Geschichten der Zeitzeugen. Zur späten Mittagszeit trennten sich unsere Wege wieder. Am Mittwochmorgen war schon deutlich zu sehen, dass die einen oder anderen unter Schlafmangel litten. Trotzdem besuchten wir das ZDF-Studio. Einem unserer Mädels ging es an diesem Tag sehr bescheiden. Kaum begann der Vortrag, fehlte sie und regenerierte. Wenig später war Treffpunkt am Brandenburger Tor, denn es stand „Berlin-on-Bike“ auf dem Programm: eine vierstündige Fahrradtour entlang der Berliner Mauer mit sämtlichen geschichtlichen Ereignissen, wunderschönen Fahrradhelmen und „Gesundheitslenker“ (siehe Lydia). Total erschöpft und teilweise skeptisch ging es anschließend zum Inder. Den Donnerstagvormittag hatten wir zur freien Verfügung. Mittags stand ein Besuch im Bundestag mit anschließendem Gespräch mit Herrn Gerster (Bundestagsabgeordneter) auf dem Plan. Abends sah uns Berlin ein letztes Mal. Der Freitagmorgen, mit Packen und zehnminütiger Reise zum Hauptbahnhof, schloss den Chaoskreis. Eines unserer Mädels, der Berlin zugesetzt hatte, stürzte ohne Koffer an der falschen Haltestelle aus der Bahn, wurde von Thomas fürsorglich eingefangen und wohlbehalten zurückgebracht. Wer weiß, vielleicht hätten sonst beide bis heute noch “einen Koffer in Berlin”. Die Rückreise mischte Vorfreude aufs eigene Bett mit Abschiedswehmut. verfasst von Verena

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16. Mai 2011