Ein gelungener Tag in Großmutters Küche

23. Oktober 2015
 

>>> Pressebericht Südkurier

Ein Aktionstag im Rahmen der Aktionswochen des Pflegenetzwerkes des Landkreises Sigmaringen „Zukunft gestalten – Vielfalt des Wohnens“

Am Freitagmorgen, um 8 Uhr, beginnen die Vorbereitungen auf den „Tag in Großmutters Küche“. Vielerlei Zutaten mussten von den eifrigen Helferinnen und Helfern der Abteilung Altenpflege und Sozialpflege hergerichtet werden, sodass die Vorarbeiten auf Hochtouren liefen. Frau Fensterle (Mutter einer Schülerin aus Ertingen) zeigt die Zubereitung einer größeren Menge an Hefeteig, wobei zahlreiche Schüler und Schülerinnen wertvolle Tipps erhielten.

Um 09:45 Uhr startet der Maultaschenkurs, zu dem Zuschauer geladen waren. Viele Junge und Ältere interessierten sich für die Zubereitung von Maultauschen, die Oma Heidi Schmid und Enkelin Christina Schmid zubereiten. Der gesamte Neubau der Helene-Weber-Schule duftet wohlriechend nach dieser beliebten, traditionellen schwäbischen  Mahlzeit. Bei der handgemachten Füllung der Maultaschenmasse wurden „Oma und Enkelin“ tatkräftig von Schülern unterstützt.
Nebenbei wurde der Kartoffelsalat zubereitet. Hierzu mussten etliche Kilos Kartoffeln von einer zahlreichen, aktiv teilnehmenden Schülerschaft geschält und geschnitten werden.
 
Um halb elf konnte der Hefezopf fertiggestellt und in den Ofen geschoben werden. Zu diesem Zeitpunkt war ein reges Treiben im Foyer auszumachen, da sich bereits einige Heimbewohner der kooperierenden Einrichtungen eingefunden hatten.  Nun war der Endspurt vor dem Mittagessen angesagt. In einer tollen Atmosphäre konnten die schmackhaften Maultaschen mit Kartoffelsalat und Beilagensalat serviert werden. Die stilvoll gedeckten Tische sowie die Deko an den Wänden erinnerten an das Motto des Aktionstages „ein Tag in Großmutters Küche“.

Noch vor dem Mittagessen erfolgte die offizielle Begrüßung der Schulleiterin Frau Croisier und der Abteilungsleiterin Altenpflege, Frau Füssinger, die durch den gesamten Tag moderierte. Neben den Schülerinnen und Schülern waren auch Vertreter der Presse (Herr Rapp vom Südkurier), Frau Blumer vom Pflegestützpunkt Mengen sowie zahlreiche Gäste unserer kooperierenden Einrichtungen anwesend.

 

Oma Heidi ist leidenschaftliche Köchin, wohnhaft in Fridingen a. d. D., was man daran erkennt, dass in ihrer Küchenchoreographie jeder Handgriff sitzt. Zudem weiß sie zu jeder Zutat eine Anekdote. Für die „Kochbiografie“ ihrer Enkelin Christina ließ sie diese in ihre Töpfe schauen und verriet Geheimnisse aus ihrer Küche und ihrem Leben. Enkelin Christina ist Grafikdesignerin und Buchautorin. Im ihrem Buch sind leckere Rezepte und noch mehr schöne Geschichten aus Oma Heidis Leben enthalten. Die gemeinsam erarbeitet „Kochbiografie“ ist eine literarische Hybridform, in der sich Geschichten aus dem Leben ihrer „Oma Heidi“ mit Rezepten und Fotografien abwechseln, die die Hände von Großmutter und Enkelin beim Zubereiten der Speisen zeigen.

 

    

Um 13 Uhr liest Christina Schmid aus ihrem Buch „Oma Heidis Jugenderinnerungen“ und erzählt dabei, wie sie ihren Mann kennen lernte, wo und wie sie ihre Jugendzeit fern ihrer Heimat erleben musste und wie aus einer Bekanntschaft eine Liebe für die Ewigkeit entstand. Der von der Enkelin gelesene Text lebt von den Eigenheiten der mündlichen Erzählung und den wundersamen Wegen der Erinnerung mit all ihren Sprüngen und Verweisen.

 

In einer kurzen Pause wurde der frisch gebackene Hefezopf mit Butter und Marmelade, dazu Kaffee oder verschiedene Teesorten, serviert – es wurde herzhaft gegessen.

Die Schüler der 3BFA3 erzählten um 15 Uhr Geschichten über die Kittelschürze mit folgenden Inhalten:

1. Kittelschürze allgemein mit Sprichworten und Bauernweisheiten

2. Bäckerschürze

3. Großmutters Kittelschürze

4. Trachtenschürze

5. Mode der Kittelschürze

Zudem wurde ein Hinweis auf die Ausstellung „ Endlichkeiten“ von Monika Sebert gegeben. Diese Arbeiten zeigen die Zeitverläufe in Form von fortlaufenden, unterbrochenen oder rhythmischen Linien. In Form von Furchen und Erhebungen werden als rhythmische oder zufällige Vorkommnisse Porträts alter Gesichter gegenübergestellt. Diese Quilts zeigen abstrakte, haptische Bildhaftigkeit, die sie mit Spuren des Zerfalls und sparsamer Farbe zum Ausdruck bringt.

 

Ein weiterer Hinweise auf die Ausstellung „Großmutters Weisheiten“, in der Informationen über Produkte des Alltags, die früher den Geldbeutel schonten und den Haushalt erleichterten, wie z. B. Zitrone, Mehl, Natron, Lavendel, Honig, konnte abschließend angebracht werden und rundete die Präsentation ab.

 

Nach der Verabschiedung und dem gebührenden Dank an alle Beteiligten durch Frau Füssinger folgte eine abschließende Einladung zum gemütlichen Ausklang eines rundum gelungenen und erfolgreichen Tages.

 

Rita Füssinger, FAL Altenpflege

     
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23. Oktober 2015