Italiener aus Gallarate bereits zum vierten Mal zu Besuch

23. Februar 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

„Wir pflegen Traditionen“ –

bereits zum vierten Mal durften Schüler aus Gallarate, das mittlerweile im Zuge des Austausches mit der Helene-Weber-Schule sogar eine Städtepartnerschaft mit Bad Saulgau geschlossen hat, willkommen geheißen werden.

Erneut konnte ein ausgewogenes und spannendes Programm auf die Beine gestellt werden, bei dem sich Tanja Manter durch einen außerordentlich hohen Einsatz in besonderem Maße engagiert hat. Kurzfristig und ungeplant schlüpfte sie in die Rolle der Organisatorin und bewies mit viel Fleiß, dem nötigen Fingerspitzengefühl und einer angemessenen Portion italienischer Improvisationskunst, sicherlich erworben in ihrem Auslandssemester in Bologna, strategische Qualitäten.

 

Gleich zu Beginn stand am frühen Montagvormittag ein ganztägiger Ausflug nach München auf dem Programm. Hier konnte, auf typisch deutsche Art und Weise bei Glühwein und Bratwurst, die vorweihnachtliche Stimmung auf dem großen und prächtigen Münchener Weihnachtsmarkt nach jedermanns Gutdünken ausgelebt und gekostet werden. Für die italienischen Gäste stellt dies – jedes Jahr auf’s Neue – ein, wenn nicht das Highlight ihres Deutschland-Besuches dar.

 
 

Am Dienstag erhielten die italienischen Schülerinnen und Schüler zunächst eine kurze Begrüßung und anschließend eine ausgiebige Führung durch den Neubau der Helene-Weber-Schule. Bei diesem Rundgang gab Herr Kurtenbach Einblicke in das vielfältige und abwechslungsreiche Schulleben der hiesigen beruflichen Schule vom Wirtschaftsgymnasium bis zur Abteilung Altenpflege, die von Frau Füssinger vorgestellt wurde. Darauf folgend nahmen die Austauschschüler an einem von Herrn Barg geleiteten Sprachkurs teil. In zahlreichen Übungen, die mittels PC durchgeführt wurden, erprobten die Sprachlernenden ihren Wortschatz, versuchten sich an Aufgaben zum Satzbau oder auch an Fragen zur Landeskunde. Dies alles wurde auf eine spielerische Art und Weise vermittelt, beispielsweise durch Memory-Übungen oder Quizfragen – alles computergesteuert, wobei auf das Angebot des Goethe-Instituts Italien zurückgegriffen werden konnte. 

Abgerundet wurde der Vormittag mit einem Spaziergang durch Bad Saulgau, der einige Elemente einer Stadtführung enthielt, die von zwei engagierten Schülerinnen der Jahrgangsstufe 1 vorbereitet wurden. Dabei wurde die Kernstadt mit Johannes-Kirche, Haus am Markt und Buchauer Amtshaus inspiziert sowie die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten in Augenschein genommen.  

Am Nachmittag stand ein sportliches Kontrastprogramm an. Irmi Wild motivierte in ihrer gewohnt begeisterungsfähigen und mitreißenden Art die Jugendlichen beider Nationalitäten und sorgte dadurch für viel Spaß, Spannung und Bewegung. Egal ob beim Volleyball Spielen, einer Badminton-Einheit oder dem Klassiker, einem Fußball-Turnier im Lande des Weltmeisters, jeder kam auf seine Kosten. Der Ausklang des Tages fand entweder in den stets hilfsbereiten Gastfamilien statt oder in Form lokaler Zusammenkünfte in privatem Ambiente, was die Beziehungsebene sicherlich förderte – und jegliche Sprachbarrieren ad acta legte.

Mittwochvormittag, 07:35 Uhr, der Beginn eines ganz normalen Schultages an der Helene-Weber-Schule Bad Saulgau – und die Italiener waren mitten drin im Unterrichtsgeschehen. Je nach Fach oder Kurs konnten sich die Gastschüler mit einbringen oder dem Geschehen passiv folgen und möglicherweise eine etwas andere Unterrichtsgestaltung oder Lehrerpersönlichkeit als gewohnt erleben. Dies wurde am Freitagvormittag noch einmal wiederholt.

 

Die Verortung der Helene-Weber-Schule als Schule im Landkreis Sigmaringen, der auch als Träger fungiert, zeigte sich auch bei der Gestaltung des diesjährigen Programmes, indem ein Besuch beim Landratsamt anstand. Bei diesem Empfang erhielt die italienische Delegation Einblicke in Besonderheiten und Vorzüge des Landkreises, was mit einer Führung durch das Schloss Sigmaringen als eines der Wahrzeichen veranschaulicht und konkretisiert werden konnte. Auf eigene Faust konnte die Innenstadt erkundet werden, bevor es mit dem Zug zurück in die größte Stadt des Landkreises ging.

In die entgegen gesetzte Himmelsrichtung ging es am Donnerstag: zuerst zur Firma Winterhalter GmbH nach Meckenbeuren und danach nach Friedrichshafen am schönen Bodensee. Bei Winterhalter bekamen die Teilnehmer einen Einblick in Geschichte und Gegenwart eines erfolgreichen schwäbischen Familienunternehmens. Wie die Produktion von gewerblichen Spülmaschinen in der Praxis aussieht, wurde bei einem Rundgang durch die Produktionshallen ersichtlich und verständlich erläutert. Interessant war in Zeiten der Globalisierung auch die Bedeutung des weltweiten Vertriebs von Spülmaschinen für ein bodenständiges Unternehmen vom Bodensee.

 
   

Sollte bei einem nächsten Austausch ein erneuter Besuch an dieser Station der berühmten schwäbischen Eisenbahn vonstattengehen, so könnte die Verknüpfung einer kurzen Einführung in die lokale Mundart mit globalisiertem Vertrieb von maschinell gereinigtem sauberem Geschirr einem Versuch unterzogen werden. So gibt es auf die beiden Fragen „An welchem Hauptstadtflughafen Asiens befindet sich eine schwäbische Spülmaschine?“ und „Wie reagiert der Schwabe auf eine spontane Aussetzung der Kehrwoche?“ nur eine Antwort: „Hanoi“.

Vollendet wurde dieser Ausflug mit einem Aufenthalt in Friedrichshafen, den jeder nach seinem Gutdünken gestalten konnte – ein Stadtbummel, ein Museumsbesuch oder ein Spaziergang am Bodensee waren hierbei die sich bietenden Möglichkeiten.

 

Den Freitag verbrachten alle Teilnehmer des Austauschprogrammes am Vormittag an der Schule, in erster Linie in den top modernen Schulküchen im Erdgeschoss des Neubaus der Helene-Weber-Schule. Unter souveräner und gewohnt kompetenter Leitung von Renate Ullrich zeigten die italienischen Schülerinnen und Schüler ihre Stärken, da sie in Gallarate eine Schule mit gastronomischem Schwerpunkt besuchen und daher ihren deutschen Austauschpartnern, die, vornehmend als Wirtschaftsgymnasiasten, zumeist graue Theorie auf der Schulbank erleben, einige Tipps und Tricks beim Backen von Nikoläusen geben konnten.    

Dies unterstrich auf eine sehr anschauliche Art und Weise, dass der Austausch ein ständiges Geben und Nehmen ist und immer auf Beidseitigkeit beruht – und genau so auch von allen Beteiligten verstanden und gelebt wird.  Die Verabschiedung durch die Schulleitung verlieh dieser Woche einen offiziellen und würdigen Rahmen.

 

 

Ohne die Gastfamilien wäre dies alles undenkbar. Daher gilt ihrer Bereitschaft und ihrem damit verbundenen Einsatz, eine Woche lang einen italienischen Gast aufzunehmen, einer besonderen Erwähnung. Zudem beweist dies, wie vieler Engagierter es bedarf, um einen Austausch mit einer europäischen Partnerschule durchführen zu können. Die Beteiligten blicken auf eine zwar anstrengende und Kräfte zehrende, aber sehr abwechslungs-, erlebnisreiche und Gewinn bringende Woche zurück und befinden sich bereits in Vorfreude auf den obligatorischen Gegenbesuch in Gallarate im Jahr 2015, mit einem besonderen Highlight, dem Besuch der in Mailand stattfindenden Expo.

 

Weitere Infos:

Unsere italienische Partnerschule und der bisherige Schüleraustausch>>>hier

                                                                                                                                              

                                                                             

 

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23. Februar 2015