Goethes „Faust“ … ein Meisterwerk deutscher Dichtkunst, das jedoch vermutlich und in aller Regel bei Schülern nur eine einzige Reaktion zu evozieren vermag: „Fack ju Göhte!“
Tja … nur sind wir im Theaterkurs nicht die Regel, sondern vielmehr die Ausnahme derselbigen, wir sind nun mal nicht von der Stange, sondern eine maßgeschneiderte Sonderedition, wir sind nun mal nicht der mausgraue Einheitsbrei, sondern der Zauber eines 8-Gänge-Menüs, ein Gaumenschmaus, der die Sinne verzaubert!
Beispiel gefällig: Der durchschnittliche, in einer standardisierten Backform durchgegarte Schüler, welcher der DIN-Norm „Schema F“ entspricht, verbringt seinen gleichermaßen penibel genormten Dienstagabend damit seine Socken in alphabetischer Reihenfolge anzuordnen, ehe er dann whatsappt, instagramt oder (für die Romantiker unter Euch) tindert … sprich ehe er die Sehnenscheidenentzündung seiner Hand nachhaltig zu verschlimmern sucht, um endlose Buchstabenkolonnen zu tippen, die so trist, langweilig und farblos sind, dass selbst der Äther im Lauf der Übertragung angesichts der Ödnis des Geblubbers sanft entschlummert.
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Tja … und was macht der Theaterkurs an einem Dienstagabend?
Wir, die uns und unsere Seelen auf Gedeih und Verderb dem Theater verschrieben haben, tauchen ein in den Zauber fremder Welten und Gezeiten – unser Geist begegnet Göttern und Teufeln (gelegentlich auch in ihrer Singularität), wir erleben Liebe und Triebe, Himmelhochjauchzer und Höllentiefrülpser sowie Heroen und Intriganten, Schelme und Scharlatane sowie die Suche nach dem einen Augenblick des wahren Glücks. Wir enthüllen des Pudels Kern, stellen uns die Gretchenfrage und füttern unsere Brains mit Wissen für die Ewigkeit.
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