J1 meets Theater-Jedis!!!

31. Januar 2018

Es war einmal vor langer Zeit, also gemäß dem offiziellen Eintrag ins wirtschaftsgymnasiale Logbuch am 31. Januar 2018, in einer weit, weit entfernten Galaxis, also quasi Bayern, als eine Horde wilder, ungestümer Padawas der J1, jung, von strahlender Schönheit, wissbegierig und somit nach geistigem Input lechzend auf Jan Arne Looss und Sandro Šutalo, zwei wahre Jedi-Meister der Theaterkunst trafen, die uns für zwei Stunden als ihre dankbaren Schüler aufnahmen und in die Sphäre genialer Schauspielkunst einführten!

 

„Theater … äh … tja … Theater … das war doch … äh???“


Hört Ihr dieses sanfte Rattern und Knarren??? Keine Sorge, das ist nur der kleine Hamster, der in seinem kleinen Hamsterrad in die Pedale tritt, um Eure grauen Zellen mit Saft zu versorgen, denn aus den Untiefen derselbigen holt Ihr nun vermutlich diverse angegilbte und leicht angesengte Fotomontagen von etwas, das Ihr mit Theater verbindet – „Äh … also da sitzt man so rum und dann … äh … bohrt man vor Langeweile in der Nase und vergleicht das Ergebnis freudestrahlend mit dem Nachbarn … und dann verfällt man in den Wackel-Dackel-Modus, nickt alle fünf Sekunden mit dem Kopf, damit niemand merkt, dass sich dessen Inhalt bereits in der REM-Schlafphase befindet!“


Und niemals habt Ihr mit Eurer Vorstellung von etwas so in die Toilette gegriffen wie damit – was wir in diesen zwei Stunden erleben durften war so ziemlich alles … nur nicht langweilig.

 

„Krieg – stell Dir vor er wäre hier!“ (Janne Teller)

 

Stellt Euch vor – in Deutschland, in ganz Europa herrscht Krieg … die Heimat, die Ihr kennt, die Euch Sicherheit schenkt, gibt es nicht mehr.  Euer Haus … nur noch eine ausgebombte Ruine, ohne fließend Wasser und ohne Heizung. Die Infrastruktur, das öffentliche Leben … zusammengebrochen. Menschen, die Euch nahe stehen … tot.

 

Inmitten der Trostlosigkeit, der Verzweiflung gibt es jedoch einen Funken Hoffnung … Ägypten! Dort herrscht Frieden, dort gibt es eine Zukunft, die Ihr in Deutschland nicht haben werdet. Und so macht Ihr Euch auf den Weg dorthin … als Flüchtlinge, unerwünscht und ungewollt, in ein Land, dessen Kultur Euch fremd ist, dessen Sprache Ihr nicht sprecht und dessen Menschen Euch mit Vorurteilen begegnen.

 

Plötzlich findet man sich auf der anderen Seite wieder, am anderen, am unteren Ende der Nahrungskette … und plötzlich wird einem klar, wie unendlich viel ein Mensch verloren haben und wie verzweifelt ein Mensch sein muss, dass er sich todesmutig in das Wagnis einer Flucht stürzt, wie schwer die Last all der barbarischen Schicksalsschläge auf den Schultern eines fliehenden Menschen wiegen muss, und wie bitter es sein muss in einer Welt zu leben, in der ein flüchtender Mensch NICHT Willkommen ist!

 

Plötzlich sieht man die Welt mit anderen Augen … und bemerkt, dass man als Zuschauer in ein Theater gegangen und als ein Anderer, als weiserer Mensch herausgekommen ist.

 

Die Tatsache, dass wir in diesen Stunden im Theater wahrlich gelebt haben, dass wir mit wachen Augen und offenem Herzen mitgelitten, mitgefiebert, mitgelacht, aber auch (und dies im wahrsten Sinne des Wortes) mitgeweint, kurzum mitgefühlt haben, verdanken wir den beiden Jungs, die uns auf diese Flucht von Deutschland nach Ägypten mitgenommen haben. Wir verneigen dankbar unser Haupt vor Euch, Jan Arne und Sandro, denn Ihr seid die wahren Jedi-Meister der Bühne!!! Die Intensität, die Leidenschaft, die Power mit der Ihr gespielt habt, hat uns alle in ihren Bann gezogen … und so wurden wir neben neuen Gedanken auch und zugleich mit dem Theatervirus infiziert – eine höchst ansteckende Krankheit, die in der Regel durch geniale Schauspielkunst übertragen wird, und durch regelmäßige Theaterbesuche halbwegs ins Griff bekommen werden kann!

 

Als „Zuckele“ gab es im Anschluss an die eigentliche Vorstellung ein Nachgespräch, in dessen Verlauf wir alle möglichen wie auch unmöglichen Fragen an Jan Arne, Sandro und Claudia Schilling, die Theaterpädagogin des Landestheaters Schwaben, richten durften. Natürlich ist es unglaublich spannend den Jungs hinter ihrer Rolle begegnen zu können und zu dürfen, zumal Jan Arne und Sandro keinerlei größere Berührungsängste haben oder mit vorformulierten und in Ödnis versinkenden Standardstatements ins Koma zu texten versuchen. Authentisch, klar, ehrlich und berührend – die Jungs sind wie sie spielen … genial.

 

Und so haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, haben Tonnen von Schwarzpulver herangekarrt, um das bombastischste und furioseste Feuerwerk abzufackeln, das dieser Planet je gesehen hat – als Hommage an Euch für diese zauberhaften Stunden im Theater! In diesem Sinne … Jan Arne, Sandro und Claudia – möge die Theatermacht mit Euch sein!!!

PET

 

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31. Januar 2018