Kl. 1BK1W bei Betriebsbesichtigung der Firma Späh

11. März 2017

Am Donnerstag, 9. März 2017, besichtigte das Berufskolleg Wirtschaft 1 mit ihren beiden Lehrerinnen Frau Burth und Frau Kugler die seit 1967 bestehende Firma Späh in Scheer. Das Unternehmen hat rund 350 Mitarbeiter und beschäftigt sich mit Dichtungen, Stanzteilen, Dreh-und Frästeilen sowie Akustikelemente zum Dämmen von Räumlichkeiten. Die meisten kleinen hergestellten Produkte verwendet der Käufer im Automobil- und Anlagenbau, in Sanitär- und Heizungsanlagen sowie in der Medizintechnik.

 

Wir fuhren mit dem Zug nach Scheer zu Späh. Als es dann losging, schauten wir in einem Raum einen Einstiegsfilm an und anschließend ging es mit dem Besichtigen der Großraumbüros weiter. Als wir das 1000 m² große Büro betraten, fiel uns sofort die lebende Pflanzenwand auf. Die Atmosphäre war außerdem sehr ruhig und nicht wie in unseren Vorstellungen hektisch und laut. Die offenen und flexiblen Arbeitsbereiche sind dazu da, dass die Mitarbeiter sich je nach Bedarf in kleinen Gruppen zusammen finden oder sich zum Telefonieren oder konzentrierten Arbeiten zurückziehen können. Selbstverständlich ist nun auch, dass man auf seine Kollegen mehr Rücksicht nehmen muss als vorher.

Das Großraumbüro ist ausgestattet mit schallreduzierten Besprechungssofas, einer Sitzecke mit Lounge–Möbeln, einem separaten Think Tank und einem Freiraum mit Tischtennisplatten, Legosteinen und Yogamatten. Hier können sich die Mitarbeiter entspannen und bei körperlicher Aktivität kreative Gespräche führen. Zur flexiblen Arbeitsweise gehört auch die sogenannte „Clean–Desk–Policy“. Das heißt, dass jeder Mitarbeiter seinen Platz morgens leer, sauber und ohne persönlichen Gegenständen vorfindet. Abends sollte man ihn auch wieder so verlassen. Die Jacken und Taschen werden in Schließfächern abgelegt und die Arbeitsunterlagen in Schränken. Falls man auf ein Familienfoto nicht verzichten möchte, muss man dieses Abend für Abend in der Schublade verschwinden lassen. Es sollte daher möglich sein, dass jeder an jedem Arbeitsplatz arbeiten kann.

 

Durch das Verwenden von Steharbeitsplätzen und die Tatsache, dass es nur einen Drucker, einen Papierkorb und einen Aktenvernichter für alle gibt soll dies zu mehr Bewegung anregen. Außerdem besitzt das Büro eine separate Dusche, falls jemand mit dem Fahrrad kommt und sich danach duschen möchte. Durch das Verwenden von Sensoren kann man erkennen, an welchem Platz gearbeitet wird und daher die Beleuchtung darauf abstimmen. Eine Heiz- und Kühldecke temperiert die Räume konstant auf 20° C. Durch eine Be– und Entlüftungsanlage wird für Frischluft gesorgt. Die Fenster bleiben daher geschlossen.

Selina Burth eine Auszubildende bei Späh, machte die Führung und stattete uns anfangs Audio-Guide aus, so konnten wir sie über Kopfhörer besser verstehen, da es in der Produktion der Firma öfters ziemlich laut war. In der Produktion durften wir eine 5-Sinne-Tour erleben. Zuerst wurde uns das Lager gezeigt, dort durften wir schätzen und fühlen wie viel 1 m2 von dem teuerste Material, das für die Raumfahrttechnik benutzt wird, kostet. Parallel dazu durften wir auch das billigste Material von Späh, was für die Alltagsgegenstände verwendet wird, abschätzen und fühlen.  

 

Danach ging es zu ihren Sonderteilen und 3D-Bauteilen. Hier versuchten wir zuzuordnen, welches Bauteil zu welchem Gegenständen gehört. Nach dieser interessanten Erfahrung wurde uns Interessantes über die Fertigungsmaschinen erzählt, die mit hohem Luftdruck Bauteile herstellen und anpassen. Unterscheiden konnten wir zwischen 1 Bar und 8 Bar, die Luftdruckunterschiede kamen uns enorm vor. Die Wasserstrahlmaschinen von Späh arbeiten jedoch mit 4000 Bar, das brachte uns zum Staunen.

Als nächstes kamen wir zu einem Stein mit einem Sensor, der die aufgebrachte Kraft gemessen hat. Einige Klassenkameraden haben an ihm ihre Kraft gemessen. Zum Schmecken haben wir Gummibärchen von Späh von einem Art Aufzug herausbekommen, den ein Schüler bedienen durfte, normalerweise werden in diesem Aufzug Werkzeuge und Gummidichtungen aufbewahrt.

 

In der Produktion haben wir auch einige Mitarbeiter gesehen, die dort den ganzen Tag im Sitzen die Maschinen bedienen. Da es wichtig ist, die richtige Sitzhaltung zu haben um den Rücken zu schonen, achten so genannte Ergo-Scouts auf ergonomisches Arbeiten. Viele Maschinen werden von Frauen bedient, da diese eine höhere Fingerfertigkeit aufweisen.

 

Am Ende machten wir noch ein Gruppenfoto, sahen uns kurze Filme über die Ausbildung bei der Firma Späh und bedankten uns für die Führung bei Frau Selina Burth, die sehr interessant, kurzweilig und lehrreich war.

KUG/BUE

 

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11. März 2017