Schülerinnen gestalten Gedenkfeier im ZfP Südwürttemberg
Pressemitteilung Nr. 09-2019 vom 30. Januar 2019
BAD SCHUSSENRIED (ZFP) – Was heute kaum vorstellbar ist, war vor rund 75 Jahren Realität: Patientinnen und Patienten der damaligen Heilanstalt Bad Schussenried wurden in grauen Bussen abtransportiert und in Grafeneck auf der Schwäbischen Alb in Gaskammern ermordet. Mit einer Gedenkveranstaltung in Bad Schussenried erinnerte das ZfP Südwürttemberg an diese Schreckenstaten. |
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Am 7. Juni wurden die ersten 74 Patienten aus Bad Schussenried nach Grafeneck gebracht. Bis zum 1. November 1940 folgten acht weitere Fahrten auf die Schwäbische Alb. Hätte die Gemeinde die Chance gehabt, mehr gegen die Vorfälle zu unternehmen? Sollte das Gemeinwohl über dem Leben eines Einzelnen stehen? Mit Fragen wie diesen eröffneten Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums der Helene-Weber-Schule Bad Saulgau die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus. Diesem Denkanstoß folgten zwei Vorträge, in denen es um die sogenannte Euthanasieaktion im Allgemeinen, die Schicksale einzelner Patienten sowie die Frage ging, wie sich die heutige Gesellschaft gegenüber andersartigen verhält. |
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Seit 1996 ist der 27. Januar der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ und damit ein nationaler Gedenktag. Erinnert wird an die mehr als 70 000 psychisch kranken und behinderten Menschen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden. Am Standort Bad Schussenried fand die Gedenkfeier erstmals in dieser Form statt. Dr. Bettina Jäpel, Chefärztin der Abteilung Allgemeinpsychiatrie und Kathrin Rothmund, Pflegerische Leiterin der Allgemeinpsychiatrie Ehingen hatten die Veranstaltung ins Leben gerufen und sich mit der Helene-Weber-Schule in Bad Saulgau in Verbindung gesetzt. |
31. Januar 2019