Verabschiedungen zum Schuljahresende an der Helene-Weber-Schule

27. Juli 2022

Renate Ullrich verlässt als dienstälteste Kollegin nach 42 Jahren die Schule

Zum Ende des Schuljahres verabschiedete der Schulleiter der Helene-Weber-Schule, Sebastian Vosseler, sowohl langjährige Kolleginnen als auch kurzzeitig an der Schule verweilende Lehrktäfte. 

Renate Ullrich ist eine prägende Figur der Schule, egal ob zunächst in der Haus- und Landwirtschaftlichen, später in der Kaufmännischen und Sozialpflegerischen und zu guter Letzt in der Helene-Weber-Schule. 1980 trat sie als erste technische Lehrerin ihren Vorbereitungsdienst an, was damals noch sehr exotisch war, was sich jedoch schnell änderte. Ihr Schwerpunkt lag im Fachbereich Hauswirtschaft und Ernährung. Hier sah sie die Schule viele Jahre lang „sehr gut aufgestellt“, was ihrer Meinung nach daran lag, dass viele Praxisstunden die Theorie untermauerten, wodurch der Kontakt zu den Schüler/-innen „sehr intensiv und dadurch auch sehr fruchtbar war.“ Sie bemängelt, dass „genau diese Fächer an unserer Schule fast gar nicht mehr unterrichtet werden.“ Dies hat den Grund, dass die Schülerzahlen in diesem Bereich sich so entwickelt haben, dass Klassen weggefallen sind, weshalb der Bereich Ernährung zurückgegangen ist.

In der Ernährungslehre war es Renate Ullrich wichtig, nachhaltig zu wirken, durch handlungsorientiertes Arbeiten Bewusstsein zu schaffen und ein Umdenken anzustoßen, auch im Kollegium. Zahlreiche Projekte verknüpften Theorie und Praxis, so sorgte etwa der Pausenverkauf für eine kreative Umsetzung des Lehrplans zum Gastro-Service, auch dank der damaligen Kollegin Ina Restle. Renate Ullrichs Antrieb war stets, verstehen zu wollen „was die Menschen in Bezug auf Ernährung antreibt, warum sie essen was sie essen.“ Deshalb hat sie sogar parallel im Fernstudium Ernährungspsychologie studiert. Die vielen prägenden Eindrücke und auch kleine Anekdoten können im Interview auf der Homepage nachgelesen werden.

Renate Ullrich äußert darin die Hoffnung, „dass die Fächer Ernährung, Hauswirtschaft und Pflege wieder verstärkt unterrichtet werden.“ Dazu wünscht sie sich „natürlich auch viele Schüler, die dafür begeistert werden können. Und unumgänglich wäre ein Kultusministerium, das dieses fördert und unterstützt.“

Eine weitere langjährige Kollegin, die die Helene-Weber-Schule verlässt, ist Cornelia Scham. Für sie war es „spannend junge Menschen auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und zu unterstützen und dabei auch von ihnen viele aktuelle Denkanstöße und Inputs zu bekommen.“ Das war für Conny Scham „eine gute Möglichkeit immer nah am Zeitgeist zu sein und auch gesellschaftliche Veränderungen mitzubekommen.“

Mit ihrem Fach Sport konnte sie den Schüler/-innen einen Ausgleich zum sonstigen Schulalltag bieten und bei manchen vielleicht das Bewusstsein schärfen, auch nach der Schulzeit sportlich aktiv zu bleiben. Aber auch die hauswirtschaftlichen Profilfächer, Ernährung, Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft etc. waren ihr wichtig, „weil sie nah am Leben sind und die Schüler/-innen von den Grundkenntnissen im Alltag direkt profitieren können. Dabei war der praktische Unterricht, für den unsere Schule mit den Fachräumen ausgezeichnete Bedingungen bietet, immer eine perfekte Ergänzung.“

Als abschließenden Wunsch äußerte Conny Scham im schulinternen Interview: „Ich würde mich freuen, wenn das hauswirtschaftliche Profil auch in Zukunft seine wichtige Bedeutung behält und die Schülerinnen und Schüler damit gut vorbereitet ins Berufs- und Arbeitsleben starten können.“

Stefanie Kölsch war ein Jahr von der Beruflichen Schule Riedlingen an die Helene-Weber-Schule mit dem Fach Geschichte mit Gemeinschaftskunde abgeordnet. Sie setzte Akzente, u.a. durch die Teilnahme am Amnesty Briefmarathon, bei dem reale Briefe an weltweit inhaftierte Menschenrechtsaktivist/-innen verfasst und versendet werden. Darüber hinaus gestaltete ihre Klasse Lapbooks zum Thema „Drittes Reich“. Zudem besuchte sie die Gedenkstätte für Opfer der Euthanasie-verbrechen im Nationalsozialismus in Grafeneck. Sie ist nun wieder in vollem Umfang in Riedlingen.  

Die drei Referendar/-innen konnten ihre Lehrerausbildung erfolgreich meistern, jedoch zieht es sie an unterschiedliche Schulen. Christian Hepp geht mit den Fächern Sport und BWL an die benachbarte Willi-Burth-Schule, Manuel Bulander verlässt Bad Saulgau in Richtung Biberach, ihn zieht es mit BWL/VWL an die Gebhard-Müller-Schule. Caroline Schmid kann ihre Fächer Chemie und Biologie künftig an der Magdalena-Neff-Schule Ehingen voll zum Tragen bringen. 

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27. Juli 2022