Meine Helden der 3BFA3

27. Juli 2020

Helden


Schwestern und Brüder – wir sprechen heute über Helden … über wahre Helden … über meine wahren Helden!

 

Was ist ein wahrer Held???


Was ist es, das einen wahren Helden ausmacht???


Die Antworten hierfür dürften wohl sehr unterschiedlich ausfallen!

 

Zunächst einmal verbinden wir mit dem Begriff, dem Mythos des „Helden“ Menschen, die oftmals dank übernatürlicher Kräfte Übermenschliches zu leisten vermögen.

 

Beispiel gefällig: Herkules, der große Heroe der Antike, samt seiner Lebensmaxime „Nichts ist unmöglich … Herkules!“, die von einem großen japanischen Autobauer gecovert wurde. Der Mann, der den als unbesiegbar geltenden nemeischen Löwen getötet, die neunköpfige Hydra enthauptet und den Wachhund der Hölle, den Cerberus, zu einem flauschigen, handtaschenkompatiblen Schoßhündchen gezähmt hat. Der Mann, der als er bei Thespios seinen Sommerurlaub verbrachte, jede Nacht einer der 50 (!!!) Töchter Thespios beiwohnte, die daraufhin 50 (!!!) Söhne gebaren. Respekt …

und Jungs: „Nein … man kann dort nichts mehr für seinen Urlaub buchen!“ 

 

Dass er der Sohn des Zeus, des Göttervaters war samt der damit einhergehenden Helden-DNA inkl. integrierter Superkräfte, war nun sicherlich nicht die schlechteste Ausgangsbasis, um ein Leben voller heroischer Taten zu zelebrieren.

 

Und doch … ich finde diesen Mythos zutiefst öde, die diesen Mythos schildernden Papyrusrollen sind ein klassischer Fall für die Mülltrennung und damit die Papiertonne … und das aus zweierlei Gründen:

  1. Übermenschliches zu leisten, wenn man übermenschliche Kräfte hat, ist keine Kunst, sondern eine Selbstverständlichkeit.
  2. Und was ungleich schwerer wiegt: Seine Taten sind purer Egoismus, sie dienen nur dazu die eigene Männlichkeit, die eigene Potenz, die eigene Halbgöttlichkeit unter Beweis zu stellen – nichts von alledem hat das Leben der Menschen lebenswerter gemacht. Selbst seinen im Akkord gezeugten Söhnen war er kein Vater, war er doch vielmehr damit beschäftigt ein Held zu sein, dessen Zeit zu kostbar war, um sich mit seiner eigenen Brut zu befassen. Herkules Taten sind bedeutungslos, sein Leben schlicht vergeudet!

 

Nicht ein mit überirdischem Götter-Genom ausgestatteter Superheld, der Übermenschliches leistet, verdient mein Lob, sondern der Mensch, der alles in die Waagschale wirft, was er hat, um das Leben anderer Menschen lebenswert und lebenswürdig zu gestalten, und der dadurch die Welt ein Stückchen besser macht!

 

Ein Held ist ein Mensch, der um seine begrenzten Kräfte weiß, und der dennoch nicht zögert das Richtige zu tun, das Gute, selbst wenn er ahnt, dass seine Kräfte nicht ausreichen werden, um das Böse wieder gut und das Gute noch besser zu machen, und der dennoch nicht aufgibt und tut was er kann … und dabei über sich hinauswächst und Übermenschliches zu leisten imstand ist.

 

Ein Held ist ein Mensch, der auch anderen Menschen ihre begrenzten Ressourcen zuzustehen bereit ist, und der willens ist diese just in jenen Momenten, in denen sie nicht mehr können und zusammenbrechen, bei der Hand zu nehmen und wieder aufzubauen – ein Held feiert das Leben gemeinsam und er trägt und erträgt es gemeinsam!

 

Ein Held ist ein Mensch, der um seine Stärken weiß und diese bewusst für die gute Seite der Macht einsetzt, wie auch um seine Schwächen und seine Fehler, an denen er jeden einzelnen Tag seines Seins zu arbeiten bereit ist.

 

Ein Held ist ein Mensch, der echt, der authentisch und der wahrhaftig ist, ein Mensch, dem zuzuhören sinnvoll ist, da er wirklich etwas zu sagen hat.

 

Ein Held ist ein Mensch, dessen Leben nicht von der Größe seines Bankkontos definiert wird, einem Bündel bedruckten Papier, das dereinst die Ratten fressen werden, oder der Größe einer tiefergelegten Limousine, die in ein paar Jahren einen Schrottplatz zieren wird, sondern von der Größe und Güte seines Herzens, das ewig leben wird.

 

Ein Held ist ein Mensch, der ein Leben von Bedeutung führt!!!

 

Dieser Kriterienkatalog ist die Richtschnur an denen sich Helden messen lassen müssen … und daher bleibt mir nach eingängiger und dreijähriger Prüfung Eurerseits an der Helene-Fischer-Schule nur folgendes Fazit:

Ihr seid meine wahren Helden!!!

In einer Welt, die sich bedingungslos lakaienhaft dem Geld verschrieben hat, in der Profitmaximierung über allem inkl. Menschenleben steht, steht Ihr für einen Hungerlohn an der Seite von Menschen, die nicht mehr für sich selbst einstehen können!

 

In einer Welt des schönen Scheins, in der sich das Dasein über die Klickzahlen des eigenen Instagram-Accounts definiert, produziert Ihr keine irrelevanten und bedeutungslosen Bilder, sondern Ihr schafft, Ihr gestaltet echtes Leben für Menschen, denen Ihr dadurch ein Leben in Würde schenkt!

 

Ihr steht zu jeder Tages- und Nachtzeit, an Sonn- wie auch Feiertagen an der Seite Eurer Bewohner … wissend, dass Euch das System ein Vielfaches an Pflegkräften zur Seite stellen müsste, damit Ihr Euren Bewohnern gerecht werden könnt – und dennoch steht Ihr da und tut Euer Bestmögliches, um den Euch anvertrauten Menschen eine gute Zeit zu schenken!

 

Ihr seid jede Woche an die Schule geströmt, um neben Eurem Fulltime-Job eine halbes, ach was sag ich, ein komplettes Medizinstudium zu absolvieren, wissend, dass die Gesundheit der Schwächsten in unserer Gesellschaft in Euren Händen liegt!

 

Laut Thorsten Havener ist die größte Angst des Menschen nicht die Angst vor dem Tod, sondern die Angst davor, vor anderen Menschen sprechen zu müssen – und wie bravourös habt Ihr bei Euren Theaterinszenierungen diese Angst gemeistert. Ihr habt neben Eurem Job, neben Eurem Medizinstudium, neben Eurem wenigen an Privatleben, das Euch noch geblieben ist, zwei komplette Theatersequenzen eingespielt und vor einem unbekannten Publikum zum Besten gegeben und dieses zu begeistern gewusst mit der klaren Zielsetzung für Eure Interessen und Anliegen auf der Bühne einzustehen. Stehender Applaus! Bravo!!! Bravissimo!!! Ich verneige mich vor Eurem Mut und vor einer sensationellen Darstellung, ich verneige mich vor Eurer Spielfreude und Eurem Enthusiasmus auf der Bühne!!! Das war ein magischer Moment meines Lehrerdaseins – und dafür danke ich Euch!!!

 

Ihr seid meine wahren Helden!

 

Ihr verkörpert für mich all das Gute, woran ich glauben und eine Welt, von der zu träumen ich wagen möchte!!!

 

Es war mir eine Ehre Euch unterrichten und dabei von Euch lernen zu dürfen – die Stunden bei Euch hatten etwas von Urlaub. Man freut sich darauf, ist dann gern für die eine Stunde bei Euch und letztlich erstaunt, wenn sie schon wieder vorbei ist.

 

Ich lasse Euch nur schweren Herzens ziehen, denn Ihr seid mir an selbiges gewachsen … was mich tröstet ist das Wissen, dass in jedem Ende auch ein Anfang keimt, dem bekanntlich ein Zauber innewohnt – der Zauber mit dem Ihr die Welt zu einem besseren, einem magischeren Ort verwandeln werdet!

 

Passt auf Euch & Euren Liebsten auf, bleibt mit gesund und stay loud & rock on!!!

 

Bruder Petrich – Ehrenmann

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27. Juli 2020