Schule anders denken – im AVdual an der Helene-Weber-Schule

Schule anders denken! Klingt schonmal gut und nach einem schönen Werbespruch. Aber was steckt dahinter? Und was ist wirklich anders im Gegensatz zu anderen Vollzeitschulen im AVdual an der Helene-Weber-Schule Bad Saulgau?

Am besten beantworten können diese Fragen die Schüler-/innen selbst. Rozetta und Lara vom diesjährigen AVdual sagen, dass sie auf jeden Fall wieder diese Schulart wählen würden. Ganz oben bei den Begründungen steht, dass das AVdual eben nicht nur Schule ist, sondern darüber hinaus regelmäßige Praktikumstage beinhaltet. So konnten sich die Jugendlichen beispielsweise in einer Werkstatt mit Menschen mit Behinderung oder als Altenpflegerin beruflich ausprobieren. Weil die Schüler-/innen eine Ausbildung anstreben, hat diese berufliche Probephase bei vielen funktioniert.

Besonderheiten des AVduals an der Helene-Weber-Schule sind der nach Fächern geordnete Wochenplan oder die Lern-Agenda, in der festgehalten wird, wann welche Aufgabe erledigt wurde. Als sehr positiv wurde von den Schülerinnen im Interview auch die AVdual-Begleitung hervorgehoben, die als Nicht-Lehrkraft immer dann den nötigen Druck ausübte, wenn’s drauf ankam. Zudem erlebten die Schüler-/innen die Lernberatung, die jede zweite Woche stattfindet, als große Bereicherung, was im Zusammenhang mit den verschiedenen Niveaustufen zu betrachten ist, auf denen jeder angehende Hauptschul-Absolvent in allen Fächern je nach Lernfortschritt lernen kann.

Das Ganztagesangebot bis halb fünf hingegen betrachten die Jugendlichen als zu viel. Damit wurde es schwer, einen Mini-Job, die Fahrschule oder sonstige Hobbys noch unterzukriegen. Grundsätzlich finden sie die Mittagsschule zwar angebracht, aber eben nicht zu lange. Auf diese nachvollziehbare Kritik wird an der Helene-Weber-Schule zum kommenden Schuljahr reagiert. Die Angebote, die Schüler/-innen in diesem Jahr begeistert haben, werden weitergeführt: Theater und Sport. Außerdem bleibt die Schulung zum Brandschutzhelfer/-in. So kann der Schultag in der Regel um 15:00 Uhr enden. 

Schule anders denken – das hat auch sehr viel mit den Lehrer-/innen zu tun. Rozetta und Lara berichteten, dass die Lehrkräfte sie glücklich machten, weil sie auf die Schüler-/innen eingingen und auch humorvoll seien. Insgesamt erlebten die jungen Menschen Spaß an der Schule und die Freude, das Berufsleben entdeckt zu haben, um nun eine Ausbildung zu absolvieren und eigenes Geld zu verdienen. Der Helene-Weber-Schule bleibt nun nur noch, viel Erfolg dabei zu wünschen, auf eigenen Beinen zu stehen. 

BAR

27. Juni 2022